CO2-Kompensation für den Klimaschutz. Analyse, Kriterien und Leitfaden für sinnvolle Kompensation atmosfair gGmbH, September 2015.
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2 Zusammenfassung 4 Glossar 7 TEIL I: CO 2 – REDUKTION UND KOMPENSATION 8 1 Einleitung und Mo tivation 8 2 CO – Vermeidung und – Reduktion 9 2.1 Überblick 9 2.2 10 3 Kompensation 11 3.1 Überblick 11 3.2 Produktkompensation 11 3.3 Spart Kompensation verursachte Emissionen wirklich wieder ein? – Ablasshandel und Rebound – Effekt 12 3.4 Kompensation auf dem Weg zum globalen 2 – Grad – Ziel? 13 3.4.1 Kompensation senkt die globalen Emissionen nicht 13 3.4.2 Kompensation führt nicht zur notwendigen Transformation 14 3.5 Fazit 18 TEIL II: ANFORDERUNGEN AN EINE SINNVOLLE KOMPENSATION 19 4 Einleitung: Vermeiden Reduzieren Kompensieren, Leitfaden für sinnvolle Kompensa tion 19 5 Drei verschiedene Produktklassen 19 5.1 Überblick 19 5.2 Klasse I: Die Unverträglichen 21 5.3 Klasse II: Die Auslaufmodelle 23 5.4 Klasse III: Die Wandelbaren 24 5.5 Fazit 25 5.6 Kompensation von Produktklassen / Anforderungen an Hersteller 25 5.7 Preis der Kompensation 25 6 Anforderungen an die Produkte und Dienstleistungen 26 6.1 Überblick 26 6.2 Schritt 1: Ist eine Alternative verfü gbar? 28 6.2.1 Existiert eine Alternative? 28 6.2.2 Alternative ist klimafreundlicher? 28 6.2.3 Alternative ist nachhaltig? 29 6.2.4 Alternative ist realistisch? 30

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3 6.2.5 Fazit 32 6.3 Schritt 2: Ist ein technologisches Entwicklungspotenzial vorhanden? 32 TEIL III Produktklassen in der Praxis 33 7 Überblick 33 7.1 Energie 34 7.2 Lebensmittel 36 7.3 Mobilität 38 7.4 Logistik 41 7.5 Freizeit / Lifestyle 43 7.6 Büro, Verwaltung und Beschaffung 45 7.7 Andere Güter (T – Shirts, Blumenerde, Rosen) 49 8 Literaturverzeichnis 52

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4 Zus ammenfassung Im Fokus dieser Studie steht die Produktkompensation, bei der Massenprodukte für Verbraucher wie Fleisch, Strom, Kleidung, Drucker oder Autofahren vermarktet werden, weil die CO 2 – Emissionen des Produktes in Klimaschutzproj ekten andernorts wieder eingespart und damit kompensiert werden. Solche Produkte sind zunehmend erhältlich, was Verbraucher vor die Frage stellt , ob dies e einen wirkungsvolle n Beitrag zum Klimaschutz leisten . Die vorliegende Studie diskutiert diese Frage, zeigt auf, dass die Wirksamkeit von Kompensation für den Klimaschutz von der Art des Produktes bzw. der Dienstleistung abhängt und entwickelt einen Leitfaden, anhand dessen der Verbraucher im Einzelfall entscheiden kann, ob der Kauf eines Produktes für den Klimaschutz sinnvoll ist. Keine Werturteile über Kundenwünsche Die Studie hinterfragt dabei nicht den Wunsch eines Kunden nach bestimmten Produkten, setzt also ni cht normativ eine Welt mit veganer Ernährung oder ohne Fernreisen als Ziel. Sie untersucht ausschließlich die Frage, ob bei gegeb enem Produktwusch des Kunden der Erwerb eines nicht. Teil I der Studie betrachtet die Wirksamkeit der Ko mpensation für den Klimaschutz vor dem Hintergrund des Ziels, die Erderwärmung auf unter 2°C zu begrenzen. Teil II entwickelt ein praktisches Prüfschema, das Verbraucher und Verbände etc. auf Produkte anwenden können , anhand dessen sie entscheiden können , ob bei der untersuchten Produktart die CO 2 – Kompensation sinnvoll sein kann oder nicht. Teil III zeigt dann exemplarisch die Anwendung des Prüfschemas aus Teil II auf Produkte wie Fleisch, Strom, Autofahren, Lifestyle Produkten etc. Die Studie stützt sich auf Literatur, empirische Erhebungen sowie eigene Analysen und Erfahrungen von atmosfair bei der CO 2 – Kompensation. Teil I : CO 2 – Reduktion vs. Kompensation Kompensation allein ist zur Erreichung des 2°C – Ziels nicht zielführend, sondern kann nur flankierend zur notwendige n CO 2 – Reduktion an der Quelle , durch Innovation und Verbreitung der nötigen Technologien und Verhaltensweisen , sinnvoll sein . S elbst wenn alle Industrieländer ihre CO 2 – Emissionen vollständig in Entwicklungsländern kompensieren würden , und dam it alle Menschen in den Industrieländern dem Marketing nach würden , kann damit das globale 2°C Klimaschutzziel nicht erre icht werden. Dies liegt daran, dass schon die verbleibenden Emissionen der Industrieländer zu viel für das 2 – Grad – Ziel sind. Zugleich besteht die Gefahr, dass die Kompensation von CO 2 – intensiven Produkten und Dienstleistungen als kostengünstige Alternative zur Weiterentwicklung klimafreundlicher Produkte gese hen wird, und diese verlangsamt .

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5 Der Grundsatz für klimafre undliches Han deln lautet daher Teil II : Anforderungen an eine integre CO 2 – Kompensation Anforderungen an Produkte Kompensation kann für den Klimaschutz sinnvoll sein, wenn u.a. die folgenden Mindestb edingungen f ür ein Produkt oder eine Dienstleistung erfüllt sind : Es gibt keine realistische Alternative, die weniger CO 2 verursacht. Die se Studie entwickelt Kriterien, welche die Alternativen bewertbar machen. Es ist ein technologisches Entwicklungspotential hin zu e inem CO 2 – freien oder weitgehend CO 2 – armen Produkt vorhanden . Die Emissionen des Produkts werden vollständig erfasst . Alle Produkte und Dienstleistungen l assen sich in drei Klassen einteilen: 1. Die Unverträglichen: Hierz u gehören Produkte, die eine 2 – Grad – We lt mit 8 Milliarden Mensch en nicht verträgt , wie z.B. täglicher Fleischkonsum aus Massentierhaltung. Die Kompensation von Steakhäusern etc. ist damit für den Klimaschutz nur eine künstliche Verlängerung einer Sackgasse und somit nicht sinnvoll . 2. Die Auslauf modelle: Dies sind Produkte, für die es jetzt schon eine gleichwertige klimafreundliche technische Alternative gibt. Die Entwicklung und der Ausbau dieser neuen Klimaschutztechnologien wird gebremst, wenn Geld der Verbraucher stattdessen in die Kompensatio n und damit in die Verbreitung von alten bzw. bestehenden Technologien fließt. Ein Beispiel ist die fossil basierte Stromproduktion. Diese Stromproduktion zu kompensieren ist aus Klimasicht ein Schritt in die falsche Richtung. 3. Die Wandelbaren : Dies sind Pr odukte, für die es derzeit noch keine klimafreundliche Alternative gibt, weil die notwendige Technologie derzeit noch nicht oder nicht weit genug für den Markt entwickelt ist, für die aber ein technologischer Wandel hin zu CO 2 – arme r Herstellung und Nutzung absehbar ist . Ein Beispiel sind Langstreckenflüge . Es gibt potentiell saubere CO 2 – freie synthetische Treibstoffe , die zusammen mit neuen Flugzeugkonzepte n ein CO 2 – armes Fliegen in der Zukunft ermöglichen . Heute sind diese Technologien aber nicht so weit v erfügbar, dass eine Airline sie kaufen könnte . Daher kann der Kunde sie auch nicht als (teurere) Alternative wählen. Auch die Nutzung klimafreundlicherer Verkehrsmittel statt des Flugzeugs ist für die meisten Verbraucher auf der Langstrecke keine realistis che Möglichkeit. Nur in dieser Kategorie ist Kompensation sinnvoll, da sie nicht die bessere Lösung ausbremst (Auslaufmodelle) oder eine Sackgasse verlängert (Die Unverträglichen). Anforderungen an den Hersteller : Vermeiden vor Reduzieren vor Kompensiere n

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6 Wenn ein Hersteller mehrere Produkte herstellt und alle kompensieren will, dann sollte die Grundlage dafür eine Selbstverpflichtung des Herstellers sein, seinen CO 2 – Fußabdruck gemäß der Methode der Science Based Targets Initiative kompatibel mit dem 2°C – Erwärmungsziel zu mindern und dabei entlang des Zeitplanes die CO 2 – intensiven Produkte durch klimafreundliche zu ersetzen . Nur so Teil III, Produktklas s en in der P r axis Die folgenden P rodukte und Dienstleistungen werden in der Studie beispielhaft untersucht und n ach der obigen Methode bewertet. Produktk ategorie Kapitel Produktb eispiel CO 2 – Kompensation sinnvoll? Energie 7.1 – Konventioneller Strom – Ölheizung N ein Nein Lebensmittel 7.2 – Fleisch aus konventioneller Tierhaltung – Tomaten aus Spanien Nein Nein Mobilität 7.3 – Auto fahren (konventionelle s Fahrzeug) – Interkontinentalflug – Kurzstreckenflug Nein Ja Nein Dienstleistungen 7.4 – Paketversand – Umzug per LKW Ja Ja Freizeit / Lifestyle 7.5 – Kreuzfahrt – Gletscherhotel Nein Nein Büromaterial, Beschaffung und elektronische Geräte 0 – Telefon – und Internet anschluss – Laptop – Klimaneutral Drucken Nein N ein Nein Güter 7.7 – T – Shirt aus konventioneller Baumwolle – Torf – Transfair Rosen aus Kenia Nein Nein Nein

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8 TEIL I : CO 2 – REDUKTION UND KOMPENSATION 1 Einleitung und Motivation eutral hergestellt . I mmer mehr Hersteller werben mit der Aussage, Durch den Kauf der entsprechenden Menge an CO – Zertifikaten werden die bei der Herstellung des Produkts verursachten Emissionen an anderer Stelle e ingespart und somit wird die Klimawirkung des Produkts in der Gesamtbetrachtung kompensiert . Bei der Frage nach einer sinnvollen Kompensation setzen sich viele Studien und Ratgeber mit einer technisch korrekt en und einheitlichen Abwicklung der Kompen sation auseinander , um den nachhaltigen Erfolg der Maßnahme sicherzustellen. Im Vordergrund steh en hierbei die methodisch e Erfassung und Bilanzierung der Produktemissionen (Product Carbon Footprint, PCF) einerseits und die projektbasierte n Ausgleichsmaßnah men zur Generierung und Stilllegung der entsprechenden Zertifikate andererseits (vgl. Abbildung 1 ) . Inzwischen existie r en verschiedene Standards, die mit Mindest a nforderungen an die Ausgestaltung der Kompensation einen einheitlich en Rahmen schaffen und zur Erhöhung der Transparenz gegen über dem Verbraucher beitragen. Um die Frage nach einer sinnvollen Kompensation ganzheitlich zu erörtern , setzt die vorliegende Studie einen Schritt davor, bei der Produktauswahl, an: Ist es sinnvol l, ein kompensiertes Steak anzubieten? Ist es sinnvoll, eine Autofahrt zu kompensieren, wenn CO – ä rmere Transportmittel zur Verfügung stehen? Abbildung 1 : Untersuchungs bereiche mit Mindestanforderungen für ein e sinnvolle Kompe nsation . Erst wenn die Mindestanforderungen an eine Kompensation in allen drei Bereichen erfüllt sind, kann eine sinnvolle Kompensation erreicht werden. internationale Standards.

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9 Bisherige Untersuchungen und Stellungnahmen stützen sich bei der Frage nach sinnvoller Kompensation auf Empfehlungen wie den Vorrang von Vermeidung und Reduktion vor Kompensation 1 oder den Ver zicht auf die Kompensation vermeidbar er 2 , geben jedoch keine quantitative Entscheidungshilfe im Einzelfall. Diese Studie untersucht im Vorfeld der eigentlichen Kompensation, inwiefern eine sinnvolle Kompensation vom zu kompensierend en Pr o dukt oder einer Dienstleistung selbst abhängt . Im Zuge dessen entwickelt sie einen Leitfaden mit universell anwendbare Kriterien, anhand derer Verbraucher entscheiden können , welche Produkte sich sinnvollerwei se für eine Kompensation eignen. Keine Wertur teile über Konsumenten und Produkte D ieser Ratgeber bewertet nicht Entscheidungen und Präferenzen von Konsu menten. Er hinterfragt nicht den K undenwunsch nach Produkten wie ein em Wochenendurlaub auf Mallorca oder eine m Geländewagen, sondern beurteilt ledigl ich, inwiefern eine Kompensation solcher Produkte für den Klimaschu t z sinnvoll ist. 2 CO – Vermeidung und – Reduktion 2.1 Überblick Bereits im Jahr 1975 – Grad – als Richtwert für die Klimapolitik vorgeschlagen . 3 2005 sprach sich e ine Gruppe von hochrangigen internationalen Experten, die International Climate Change Taskforce, dafür aus, den Anstieg der globalen Durchschnitts temperatur gegenüber dem vorindustriellen Niveau auf 2 Grad Celsius zu begrenzen. Jenseits dieses Wertes steigt , so der wissenschaftliche Konsens, das Risiko extremer Auswirkungen des Klimawandels auf das Ökosystem und die Gesellschaft stark an . In Anlehnung daran hat der Europäische Rat im Februar 2011 das Ziel bestätigt, die Treibhausgas (THG) – emissionen der EU bis zum Jahr 2050 um 80 bis 95% zu verringer n. 4 Das im Jahr 1997 verabschiedete Kyoto – Protokoll der Klimarahmenkonvention sieht eine THG – Reduktion für Industrieländer bis zum Jahr 2012 vor. Diejenigen Industrieländer , die das Abkommen ratifiziert haben (Annex – B Staaten , im Folgenden IL 5 ), haben sich einem länderspezifischen Emissionsminderu ngsziel verpflichtet. Laut der Vereinbarung soll das Reduktionsziel hauptsächlich du erreicht werden . Zusätzlich können IL sog enannte flexible Mechanismen nutzen, durch die andernorts eingesparte Emissionen dem jeweiligen Land zugerechnet werden können . 1 UBA 2008, IFEU 2010 2 UBA 2008 3 JAEGER, CARLO C. 2010 4 EU 2011 5 – Protokoll teilnehmende n Annex I – Staaten (Annex B – Staaten) bezeichnet.

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10 Abbildung 2 : Globale THG – Emissionen 1990 und notwendiger Reduktionspfad im Rahmen des 2 – Grad – Ziels 6 2.2 Flexible Mechanismen: An anderer Stelle reduzieren Im Rahmen des Kyoto – Pro tokolls wurden drei marktbasierte Reduktionsmechanismen eingeführt, die es den teilnehmenden Ländern erlauben, die Emissionsminderung dort durchzuführen, wo es fü r sie am kostengünstigsten ist: – Emissionshandel – Clean Development Mechanism (CDM) – Joint Imple mentation (JI) Kerngedanke hierbei ist, dass es unerheblich ist, an welchem Ort die THG – Einsparung stattfindet, solange das globale Emission s ziel erreicht wird . Die Einsparung erfolgt somit nicht firmen intern bzw. auf nationaler Ebene, sondern an anderer Stelle , durch eine andere Firma bzw. in einem anderen Staat . Mit dem Emissionshandel CO – 7 etabliert, wonach THG – Emissionen in Form von Verschmutzungsrechten zwischen den teilnehmenden Länder n frei gehandelt werden können. Daneben existieren weitere Emissionshandelssysteme auf nationaler oder regionaler Ebene. Der Europäische Emissio nshandel (EU ETS) ist das derzeit größte operierende CO – Handelssystem , welches über den Horizont des Kyoto – Protokolls hinaus bis mindestens 2020 festgeschrieben ist. Mit dem CDM und dem JI führt das Kyoto – Protokoll zwei Mechanismen ein, um projektbasierte Einsparungen in anderen Ländern zu erreichen und dadurch entsprechende Verschmutzungsrechte 6 IPCC 2007 (Globale Emissionen 1990), HÖHNE, NIKLAS UND MOLTMANN, SARA 2009 7 Da CO – – Protokolls sind jedoch grundsätzlich weitere THG einbezogen. 1990 Ziel 2050 Ziel 2100 0 5 10 15 20 25 30 35 40 Globale Emissionen eq /a)

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11 z u erwerben. Beim JI kooperieren jeweils zwei IL 8 miteinander, bei CDM – Projekten haben IL die Möglichkeit, emissionsmindernde Maßnahmen in Entwicklungs – und Schwel lenländern ( EL 9 ) durchzuführen. Dadurch wird eine Win – Win – Situation geschaffen: das ausführende Land kann seine Einsparung en flexibel und kosteneffizient gestalten, während das Gastland vom Technologietransfer und den Investitionen profitiert. Besonders CD M – Projekte bieten die Möglichkeit, auf lokaler Ebene klimafreundliche Technologien zu etablieren und so EL bei ihrem Weg hin zu einer nachhaltige n Entwicklung z u unterstützen . Neben diesen durch multilaterale Regierungsvereinbarung etablierten Mechanismen des Kyoto – Protokolls existieren Standards, wie z. B. der Gold Standard oder der Verified Carbon Standard. Diese werden ausschließlich auf dem freiwilligen Kompensationsmarkt genutzt (vgl. Kapitel 3.1 ) , um Emissionsreduktion en zu bestätigen und weiterzureichen. 10 3 Kompensation 3.1 Überblick Bei einer Kompensation wird diejenige Menge an THG, die bei einem Vorgang freigesetzt wird, an anderer Stelle eingespart bzw. aktiv der Atmosphäre entzogen. Die Klimawirkung des ursprünglichen Vorgan gs wird somit durch die Kompensation ausgeglichen, die daher auch B usiness – as – – Szenario ohne Kompensation bedeutet dies, dass die dem Vorgang entsprechende Menge an Emissionen vermieden wird . Grundsät zlich lassen sich zwei Arten der Kompensation unterscheiden: einerseits die Kompensation als rechtlich – ökonomisches Instrument im Rahmen der Reduktionsverpflichtungen des Kyoto – Protokolls (vgl. Kapitel 2.2 ) , andererseits die fr eiwillige Kompensation, zu der auch die Produktkompensation zählt. Ein Großteil der Kompensationsprojekte wird von IL in EL durchgeführt. 3.2 Produktkompensation Viele Unternehmen bieten inzwischen Produkte und Dienstleistungen CO – Dienstleistung freigesetzt werden, werden vom Unternehmen bilanziert und kompensiert, was dann i.d.R. entsprechend kommuniziert wird. Der Kunde kauft somit neben dem eigentlichen Produkt den Ausgleich der durch das Produkt verursachten Treibhausgas emissionen. Der Hinweis auf Kompensation eines Produktes s tellt einen Marktvorteil dar. Einer Verbraucherumfrage im Auftrag der Verbraucherzentr ale Bundesverband e.V. zufolge achten rund zwei Drittel der Befragten auf Klimaschutzwerbung beim Kauf von Produkten, rund ein Drittel der Befragten zieht Argumente für den Klimaschu tz in ihre Kaufentscheidung ein. 11 8 9 Im Folgenden werden m – Protokoll teilnehmenden Non – Annex I – Staaten bezeichnet. 10 UBA 2010 11 PROGNOS 2010

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